Wir leben seit vielen Jahrzehnten im Wohlstand, die Wunschzettel zu Weihnachten sind oft lang und teuer und jedes Kind hat die Möglichkeit, zur Schule zu gehen. Leider wird dies nicht immer als Chance, sondern als lästige Pflicht empfunden. Was selbstverständlich ist, was immer verfügbar ist, verliert schnell seinen Wert. Dass dies alles für viele Kinder auf der Welt aber nicht selbstverständlich ist, sondern auch ganz anders sein kann, erfuhren unsere Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen durch Schwester Sneha, einer Maria-Ward-Schwester aus Indien. Sie besuchte unsere Schule in der Vorweihnachtszeit und stellte in einem sehr eindrucksvollen Vortrag ihre soziale Arbeit an einer Schule vor, die dem St. Josef Convent in Shapur im nordindischen Bundesstaat Bihar angeschlossen ist.

Im Rahmen des katholischen und evangelischen Religionsunterrichtes sprach Schwester Sneha über die schwierigen Lebensbedingungen der Menschen und ganz besonders vieler Kinder in Indien und stellte ihre soziale Arbeit anhand zahlreicher Einzelschicksale vor.

Aufgrund des Mitgift-Systems, nach dem die Familie der Braut der Familie des Bräutigams bei der Hochzeit eine erhebliche Summe bezahlen muss, werden Mädchen von den meisten Familien als große Belastung gesehen. Die Schule des Klosters versucht der Diskriminierung von Mädchen u.a. dadurch entgegenzuwirken, dass sie die Aufnahme von Jungen nur erlaubt, wenn auch ein Mädchen aus der Familie die Schule besuchen kann.

Die jährlichen Kosten für den Schulbesuch belaufen sich auf 150 – 300 Euro, je nachdem, ob das Kind zu Hause oder im Internat wohnt. Um diese Kosten decken zu können und möglichst vielen armen Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen, ist das Kloster St. Josef allerdings auf Spenden angewiesen.

Wir möchten uns bei Schwester Sneha ganz herzlich für ihren eindrucksvollen Vortrag bedanken, der uns anschaulich gezeigt, hat, wie viel Leid es auf der Welt gibt, aber auch, wie viele Menschen sich tatkräftig dafür einsetzen, anderen zu helfen und dieses Leid zu verringern. Unser Dank gilt auch Familie Gambs und Frau Mertens für die Organisation des Besuchs von Sr. Sneha an unserer Schule.

Wer sich für dieses Projekt interessiert oder es unter

stützen möchte, kann sich an den Förderverein Schwester Modesta-Hilfe, Indien e.V. in 83646 Wackersberg wenden.