Die Abifahrt nach Sorrent

Am Mittwoch, den 19.Juli 2017 um ca. 17.30 Uhr startete endlich die Woche des Schuljahrs, auf die wir uns schon solange freuten. Für uns, 69 Schüler der 11. Jahrgangsstufe und zunächst zwei Begleitlehrer- die anderen beiden mussten uns aus platztechnischen Gründen hinterher fliegen-, ging es mit einem doch sehr schaukligen Doppeldeckerbus auf Abifahrt nach Meta am Golf von Neapel. Nach einer sehr langen Busfahrt kamen wir am Donnerstag gegen 12.30Uhr in Vico Equense an, wo wir in der „Universita della Pizza“ eine etwas andere Pizza aßen. Statt einer normalen, runden Pizza für jeden, bekamen wir für etwa fünf Personen einen ganzen Meter Pizza. Als wir schließlich zu unserer Unterkunft nach Meta aufbrechen wollten, standen wir vor einem Problem: unser Bus hatte eine Reifenpanne, was einen Reifenwechsel in Italien bei über 30°C in praller Sonne bedeutete. Als wir dann weiterfahren konnten, schafften wir es endlich, nach ungefähr 24 Stunden Reise, an unser Ziel. Dort angekommen verteilten wir unsere Bungalows im „Bleu Village“. Der Rest des Abends stand uns zur freien Verfügung.

Nachdem wir am Freitag Vormittag zum ersten Mal gemeinsam am Strand von Meta baden waren, fuhren wir nachmittags nach Pompeji. Die antike Stadt wurde im Jahre 79 n. Chr. durch den Ausbruch des Vesuvs verschüttet. Durch jahrelange Arbeit und Ausgrabungen konnte aber ein Teil des Gebiets wieder freigelegt werden, sodass wir zum einen Straßen, Wohnhäuser, Thermen und auch ein Bordell, zum anderen aber auch Menschenkörper betrachten konnten. Diese wurden in den Positionen, in denen sie gestorben sind, aus Gips nachgebildet.

Der Samstag startete zunächst wie der Freitag mit einem Vormittag am Meer. Allerdings ging es für uns am späten Nachmittag in die drittgrößte Stadt Italiens: Neapel. Zunächst besichtigten wir die Stadt durch eine Stadtrundfahrt mit unserem Bus, die von einem Fremdenführer geleitet wurde, der uns viel über die Stadt an sich und auch über die Bewohner erzählte, die ihren ganz besonderen Lifestyle leben. Nachdem wir zu Fuß noch die engen Gassen des Stadtzentrums und eine bedeutende Kirche betrachteten, konnten wir den restlichen Abend alleine in Neapel verbringen und die Stadt bei Nacht erleben, da wir erst sehr spät wieder in unsere Unterkunft zurückfuhren.

Dafür, dass wir am Sonntag bereits um 7.30 Uhr aufbrechen mussten und dann auch noch eine halbe Stunde zu Fuß in einen Nachbarort von Meta laufen mussten, wurden wir mit einer Bootsfahrt nach Capri entschädigt. Mit ziemlich wackeligen Schnellboten fuhren wir etwa eine Stunde lang bei teilweise starkem Wellengang zu der Insel im Golf von Neapel, was für uns alle ein aufregendes Erlebnis war. Auch das klare Wasser und der schöne Kiesstrand, an dem wir die Zeit bis zur Rückfahrt verbrachten, trugen dazu bei, dass der Tag auf Capri für einige der schönste Tag der ganzen Fahrt war.

Da sich in Süditalien zu dieser Zeit aufgrund der Trockenheit und des fehlenden Regens Waldbrände immer weiter ausbreiteten und es auch am Vesuv brannte, konnten wir diesen am Montag, wie eigentlich geplant, nicht besuchen. Stattdessen bekamen wir einen freien Tag, an dem wir in Gruppen selbst entscheiden konnten, was wir machen. So verbrachten die meisten von uns den Tag in den Bungalows und beim Baden am nahegelegenen Strand, während andere zu Ausflügen, zum Beispiel nach Herculaneum, aufbrachen.

Am Dienstag Nachmittag führte uns unserer letzter Tagesausflug noch weiter in den Süden nach Paestum. Zunächst besichtigten wir dort das Museo Archeologico, wo wir Vasen, Werkzeuge, Wandmalereinen und Gräber aus der antiken Handelsstadt betrachten konnten. Die Stadt, die unter dem Namen Poseidonia um 600 v. Chr. gegründet wurde, wurde später aufgrund von Malaria verlassen. Nach dem Museum schauten wir uns auch- wegen eines Regenschauers nur kurz- die Ruinen des antiken Paestum an. Besonders beeindruckend waren die drei relativ gut erhaltenen griechischen Tempel, von denen einer dem Meeresgott Neptun, einer der Schutzgöttin der Familie, Hera, und der letzte der Göttin der Ackerbaus, Ceres, geweiht war. Da am Sandstrand von Paestum, wie auch schon am Vormittag in Meta, ein zu starker Wellengang herrschte, konnten wir dort leider nicht baden und gingen stattdessen zu der berühmten Büffelfarm „Caseificio Barlotti“. Hier konnten wir die Tiere streicheln, aber auch DIE originale Büffelmozzarella probieren und einige nahmen sogar etwas davon mit nach Hause.

Am Mittwoch mussten wir bereits um 10 Uhr unsere Bungalows verlassen und davor noch sauber machen. Dann konnten wir uns selbst aussuchen, wie wir die Zeit bis zur Abreise verbrachten. Die meisten blieben in der Poolanlage oder gingen noch ein letztes Mal Pizzaessen. Um 16 Uhr brachen wir dann Richtung Heimat auf und es hieß für uns: Ciao Italia! Nach einer deutlich ruhigeren Nacht als bei der Hinfahrt kamen wir dank der guten Verkehrslage bereits gegen 10 Uhr am Donnerstag bei für uns jetzt recht ungewohntem deutschen Regenwetter in Oettingen an. Nach dieser schönen und aufregenden Reise, von der alle begeistert waren, wollten viele von uns schon bald wieder in Bella Italia Urlaub machen.

Anna Hasmüller