Bei der sportlichen Auseinandersetzung zwischen Lehrern und Abiturienten gab es heuer nur Sieger.

Mit 74:60 für die Lehrer endete das diesjährige sportliche Aufeinandertreffen zwischen den Abiturienten und der Pädagogenmannschaft. Wer nun angesichts des Ergebnisses meint, diesmal haben sich die beiden Teams im Basketball gemessen, irrt. Der sportliche Wettstreit zwischen jugendlichem Elan und der Erfahrung und Weisheit des Alters begann in diesem Jahr und zum ersten Mal überhaupt mit einem Kräftemessen im Volleyball. Wer nun wiederum meint, die Lehrer hätten aufgrund der doch eher deprimierenden Ergebnisse in den letzten Jahren, als man bekanntlich stets im Fußball die Schienbeine kreuzte, nun das körperlose Spiel gewählt und scheuten sich im direkten Kampf Mann gegen Mann, den Atem des Gegners im Nacken spürend, wieder den Kürzeren zu ziehen, irrt ebenfalls. Sie forderten die Jugend diesmal sogar im Zweikampf und zeigten sich überraschenderweise ebenbürtig.

Eng ging es zu im ersten Satz des Volleyballmatches. Die Bälle wurden hin und her gesmashed, geblockt und gepasst, manchmal auch verfehlt. Am Ende hatten die Abiturienten mit 26:24 die Fingerspitzen vorn. Im zweiten Satz drehten das Lehrerteam auf, beseitigte Abstimmungsprobleme und sicherte sich den Satz mit 25:19. Der dritte Durchgang musste entscheiden. Wer nun ein enges Hin und Her erwartet hatte, irrte schon wieder, denn gegen Kögels Turboaufschläge fanden die Abiturienten kein Mittel. Hilf- und ratlos blickten sie meist dem Ball nur hinterher. So stand es schnell 11:1. Als Klaus Kögel schließlich dann doch die Aufschlagsposition räumen musste, ging nochmal ein Ruck durch die Abimannschaft. Es folgten rasante Ballwechsel, fulminante Reaktionen, beeindruckende Kombinationen, aber die Aufholjagd der Abiturienten blieb letztlich erfolglos. Gegen die jetzt wie aus einem Guss spielenden Lehrer nützte alles Aufbäumen nichts. Mit einem klaren 25:13 gewannen das Lehrerteam die sportliche Auseinandersetzung. Auf den Gesichtern war abzulesen, wie süß das lange nicht mehr erlebte Gefühl des Sieges schmecken muss. Auskosten, so lange es geht, lautete die Devise, denn im zweiten Teil stand nun dann doch das ach so wenig erfolgversprechende Kräftemessen mit den Füßen an. Während die Abiturienten mit fast ausschließlich frischen Kräften die eben erlittene Schmach wettmachen wollten, mussten die Lehrer mit nahezu denselben Recken in den, immerhin etwas abgespeckten (Kleinfeld, kürzere Spielzeit, kleinere Tore), Kampf ziehen.

Der mitfühlende Zuschauer ahnte nichts Gutes, als der souverän leitende Schiedsrichter David Fischer die Partie anpfiff, schließlich standen in den Reihen der Herausforderer zahlreiche Vereinsakteure. Scheinbar beflügelt vom vorherigen Triumph hielten die Lehrer aber energisch dagegen und hatten in der 5. Minute sogar die erste Großchance. Nach einem feinen Lupfer von Heinz fehlten dem anstürmenden Mayr nur etwa drei Schuhgrößen um den Ball noch vor dem Torwart zu erreichen. Zwar erspielten sich die Abiturienten in der Folgezeit eine optische Überlegenheit, fanden aber kein Mittel gegen die dichtgestaffelte Pädagogenabwehr. Im Gegenteil, nach der Devise „Angriff ist die beste Verteidigung“  versuchten die Lehrer immer wieder empfindliche Nadelstiche zu setzen. Dies und ein eklatanter Abwehrfehler der Abiturienten führten in der 10. Minute zur zweiten Großchance für das Lehrerteam und wieder war es Stoßstürmer Mayr, der mit seinem Schuss das so heiß ersehnte Tor nur knapp verfehlte. Das war´s dann eigentlich auch schon in der ersten Halbzeit. Das Spiel plätscherte so dahin, wie der einsetzende Regen. Eher hilf- und einfallslos gestalteten sich die Aktionen der Abiturienten. Vermutlich waren die auf neuzeitliche 4-4-2-1; 5-3-2-1; 3-5-1-2 oder ähnlich eigenartige Taktiken getrimmten Jungspunde von dem urzeitlichem System mit einem klassischen Libero, aus der Zeit eines Marco Hüttinger, so sehr verwirrt, dass sie immer ratloser über den Platz liefen.
Schließlich wurden sie durch den Halbzeitpfiff erlöst und hatten Zeit einen Ausweg aus dieser Ratlosigkeit zu finden. Die Lehrer dagegen hatten zufrieden mit dem 0:0 ein weiteres Etappenziel erreicht. Scheinbar hatte die Pausenbesprechung auch keinen Durchbruch oder Durchblick bei den Abiturienten gebracht. Sie rannten weiter gegen das Bollwerk aus Lehrerkörpern an, ohne etwas Zählbares zu erreichen. Auch im Publikum regte sich langsam Unmut und es bedurfte schon der deutlichen Mithilfe gleich einiger Lehrer, das Vincent Käser in der 35. Minute unbedrängt abziehen konnte. Unhaltbar schlug der Ball für Keeper Heilbronner im verkleinerten Kasten ein. Nun war der Bann gebrochen, meinte Mann. Aber so einfach wollten sich die Lehrer nach ihrem bisherigen aufopferungsvollen Kampf ergeben. Nur zwei Minuten später setzte Mittelfeldmotor Löw einen energischen, unaufhaltsamen Sprint durch das gesamte verwaiste Mittelfeld an, erhielt sogar das Zuspiel, zog ab, der Torwart riss die Fäuste hoch, der Ball klatsche noch an die Latte, ging aber nicht ins Tor. Die Aktion hätte wahrlich einen Treffer verdient gehabt. Noch enttäuscht vom verpassten Ausgleich leisteten sich die Lehrer in der 40. Minute einen weiteren katastrophalen Abwehrschnitzer. Schon in der Schülermannschaft lernt man, dass man im eigenen Strafraum den Ball nicht quer spielen darf, denn da könnte auch ein gegnerischer Spieler stehen. Genauso war es und Daniel Ixmeier brauchte nur den Fuss hinzuhalten und aus zwei Metern einzunetzen. Das war dann die Entscheidung, obwohl, dies gilt es hervorzuheben, die Lehrer sich nicht in ihr Schicksal ergaben, sondern weiter mutig dagegenhielten, den einen oder anderen Versuch starteten mit weiten Bällen schneller in die Nähe des Abituriententores zu kommen, aber Koordinationsschwierigkeiten und das Alter erwiesen sich immer mehr als hartnäckigerer Gegner als die tatsächlichen Gegenspieler.
So waren letztlich alle froh und erleichtert, als Schiri Fischer zum Händeschütteln pfiff.
Jeder konnte sich schließlich in irgendeiner Form als Sieger fühlen. Ein Gewinn war aber auch das faire Miteinander und die tolle Gemeinschaft zwischen Lehrern und bald ehemaligen Schülern, die beim anschließenden Grillen weiter gepflegt wurde.