Das Albrecht-Ernst-Gymnasium wurde am 1. März 2019 zur großen Freude der ganzen Schulfamilie in einer festlichen Feierstunde als Fairtrade School ausgezeichnet.

„Fairness im täglichen Miteinander an unserer Schule liegt mir besonders am Herzen.“ sagte der Schulleiter Günther Schmalisch in seiner Eröffnungsrede in der Aula des Gymnasiums vor circa 300 Schülern. „Deshalb freue ich mich außerordentlich über die Auszeichnung als Fairtrade School, die vom großen Verantwortungsbewusstsein und Engagement der Schüler für einen fairen Umgang mit Mitmenschen auch über die Schule hinaus zeugt.“
Auch in der Bezeichnung „Eine-Welt-Laden“ komme sehr gut zum Ausdruck, dass wir alle miteinander verbunden seien und deshalb jeder auch die Auswirkungen seines Verhaltens bedenken und sich gerade beim Einkaufen seiner Verantwortung bewusst sein müsse. Der Schulleiter lobte ausdrücklich den herausragenden Einsatz des Fairtrade-Teams des A-E-G, das mit zahlreichen Aktionen regelmäßig auf das Thema Fairer Handel aufmerksam mache.
Für die Auszeichnungsfeier hatten sich zahlreiche Ehrengäste am Gymnasium eingefunden, die von Günther Schmalisch herzlich begrüßt wurden: die Referentin Carina Bischke von Trans Fair Deutschland, die Bürgermeisterin der Stadt Oettingen Petra Wagner, die Mitglieder der Lenkungsgruppe Fairtrade der Stadt Oettingen Sabine Koloska, Birgitt Mayer und Heidi Holzmann, die Mitglieder des Elternbeirats Manfred van Rinsum, Monika Kindlein, Christian Dehlinger und Martina Meyer sowie Wolfram Wegele vom Eine-Welt-Laden in Nördlingen, der die Schule regelmäßig bei Verkaufsaktionen unterstützt.
Die Bürgermeisterin der Stadt Oettingen zeigte sich in ihrer anschließenden Rede stolz, dass die Fairtrade Stadt Oettingen dank zahlreicher Aktionen der Schüler nun auch eine Fairtrade Schule habe.

Fünf Kriterien, um Fairtrade School zu werden

Die Schüler des Fairtrade-Teams trugen in einer Präsentation die fünf Kriterien vor, die zur Erlangung des Titels Fairtrade School erfüllt werden müssen. Das erste Kriterium ist die Gründung eines Fairtrade-School-Teams. Am A-E-G besteht es aus insgesamt 18 Personen: Neben 13 Schülerinnen und Schülern sind auch die Lehrkräfte Christina Niegisch und Lisa Braun, der Schulleiter Günther Schmalisch sowie Manfred van Rinsum, der zweite Vorsitzende des Elternbeirats, und Sabine Koloska, die Sprecherin der Lenkungsgruppe Fairtrade der Stadt Oettingen, Mitglieder. Das Fairtrade-Team trifft sich regelmäßig, um die Aktivitäten an der Schule zu planen.
Zur Erfüllung des zweiten Kriteriums wurde ein Fairtrade-Kompass erstellt, in dem konkrete Ziele für Schulaktionen und die Behandlung des Themas im Unterricht festgelegt wurden.
Das dritte Kriterium ist der Verkauf und Verzehr von fairen Produkten. Beispielsweise werden am Schulkiosk fair gehandelte Waren wie Kaffee, Zucker und Tee angeboten und auch im Lehrerzimmer und im Direktorat wird fair gehandelter Kaffee getrunken.
Beim vierten Kriterium geht es um die Behandlung des Fairen Handels im Unterricht. Am A-E-G gab es zahlreiche Unterrichtssequenzen zu dem Thema, beispielsweise im Deutschunterricht der 8. Klassen mit einer Sachtextanalyse oder im Ethikunterricht bei der Behandlung des Fairphones. Im fächerübergreifenden Projekt „Hauptsache billig!“ der 10. Klassen, an dem die Fächer Biologie, Chemie, Geographie, Religion, Sozialkunde sowie Wirtschaft und Recht beteiligt waren, wurde die „Geiz-ist-geil“-Mentalität vieler Verbraucher kritisch hinterfragt.
Das fünfte und letzte Kriterium sind Schulaktionen zum Fairen Handel. Bei der Nikolaus-Aktion, die jedes Jahr am 6. Dezember von der SMV organisiert wird, wurden 2018 wieder 300 faire Schoko-Nikoläuse verkauft und bei der Rosenaktion am Valentinstag konnten Schüler anonym Rosen an ihre Freunde verteilen lassen. Insgesamt wurden dieses Jahr ca. 100 fair gehandelte Rosen erworben.
Auch außerhalb der Schule engagierten sich die Schüler und halfen auf dem Christkindlmarkt im Stand des Eine-Welt-Ladens aus Nördlingen beim Verkauf von fair gehandelten Weihnachtsartikeln.
Im Albrecht!, der Schülerzeitung des A-E-G, berichteten die jungen Reporter ausführlich von der Auszeichnung der Stadt Oettingen als Fairtrade Town im Dezember 2017.
Im Juli 2018 hatten die Schüler in der Edeka eine Umfrage zum Thema Fairtrade durchgeführt und dabei herausgefunden, dass zwar viele Kunden Fairtrade-Produkte kaufen, es aber nach wie vor viele Menschen gibt, die das Fairtrade-Siegel nicht kennen. Für die Schüler des A-E-G bedeutet das: „Wir bleiben weiter dran!“
Schließlich wurden noch selbst gedrehte Werbefilme für Schokolade, Kakao, Tee und Orangensaft präsentiert, die Schüler der 5. und 6. Klassen während der Projektwochen gedreht hatten.

„Jeder von uns kann die Welt ein kleines Stückchen besser machen!“

Carina Bischke, die Referentin von Trans Fair Deutschland, die sich selbst in einem Eine-Welt-Laden sowie der Bildungsarbeit engagiert, zeigte sich beeindruckt vom Eifer der Schüler bei den Aktionen und der Kreativität beim Drehen der Werbefilme. Sie habe das noch an keiner anderen Schule gesehen. Zu ihrer großen Freude dürfe sie das Albrecht-Ernst-Gymnasium als 580. Schule in Deutschland und als 192. Schule in Bayern als Fairtrade School auszeichnen.
Sie erklärte, dass bei Waren mit dem Fairtrade Siegel Bauern fair bezahlt und Kinder nicht zur Arbeit gezwungen würden, so dass man jeden Tag durch das bewusste Einkaufen von Fairtrade Waren einen kleinen Beitrag dazu leisten könne, die Welt ein Stück besser zu machen.
„Ihr seid nun Teil der Fairhandels-Bewegung und könnt stolz darauf sein! Eure Schule hat die Kriterien mehr als erfüllt!“ betonte die Referentin und überreichte dem Fairtrade Team des A-E-G mit herzlichen Glückwünschen und unter lautstarkem Applaus die offizielle Auszeichnungsurkunde.


Mit verschiedenen Musikstücken sorgte die Streicherklasse der 5. Jahrgangsstufe für die gelungene musikalische Umrahmung der Feier. Beim anschließenden Pausenverkauf von fair gehandelten Produkten konnten sich alle davon überzeugen, dass faire Waren wie z.B. Schokolade oder Orangensaft nicht nur gut für das Gewissen sind, sondern auch vorzüglich schmecken.

Christina Niegisch