Wie will man im Alter leben? Wie finden alte und junge Menschen einen Zugang zu ihrer Welt? –  Solche Fragen stellt das mit dem deutschen Jugend Theaterpreis ausgezeichnete Jugendstück „Herz eines Boxers“ von Lutz Hübner. In den letzten Wochen lasen die Schülerinnen und Schüler der achten Klassen dieses im Deutschunterricht und erfuhren, dass es in diesem modernen Theaterstück nicht nur um den Generationendialog geht, sondern dass es auch dazu anregt, sich über Themen wie gewaltfreie Konfliktlösung, Freundschaft, erste Liebe und gegenseitige Wertschätzung Gedanken zu machen.

Richtig greifbar wurde das Stück für die Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klassen bei einer gelungenen Klassenzimmer-Inszenierung des Theaters „spielzeit“ aus Landhut, bei der die Aula des A-E-Gs zeitweise zu einer Art Ringkampfarena wurde.

Der Loser Jojo, witzig gespielt von Yannick Zürcher, sucht Anerkennung. Er trifft im Rahmen einer Bewährungsstrafe auf den von Gernot Ostermann überzeugend verkörperten Leo, einen alternden Preisboxer. Beide hat das Leben in eine Ecke gedrängt. Zuerst stehen sie sich noch feindselig gegenüber, wie im Ring: Der eine Außenseiter in seiner Clique, der andere abgeschoben in die „Geschlossene“ des Altenheims. Doch nach anfänglichen Schwierigkeiten beginnt eine verrückte Freundschaft, die das Leben beider Figuren völlig verändert. So findet Jojo in Leo einen Freund mit dem großen Herzen eines Boxers, der ihm hilft, sein Leben auf die Reihe zu kriegen und auch ganz praktische Tipps fürs Boxen gibt. Und vielleicht etwas überraschend für einen Boxer: Er gibt seinem jungen Freund vor allem mit auf den Weg, dass man Probleme ohne Gewalt lösen muss. Im Gegenzug setzt sich der nun viel selbstbewusstere Jojo für seinen Freund ein und ermöglicht ihm die Flucht nach Südfrankreich.

Das begeisterte Publikum hatte viel zu lachen, aber der ein oder andere sah doch auch recht nachdenklich aus, sodass die Aufführung ein voller Erfolg war!

Teresa Herrmann