Gladys Uhl (10a) berichtet von ihrem eindrucksvollen 10-wöchigen Aufenthalt in Südafrika.

Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich meine Anmeldung eingeschickt hatte, um am Schüleraustauch mit Südafrika teilzunehmen, allerdings dachte ich zu der Zeit noch nicht, dass ich tatsächlich angenommen werden würde. Doch dann, einen knappen Monat später, bekam ich meine Zusage und wurde zu einem Vorbereitungswochenende eingeladen. Dort wurde mir dann zum ersten Mal richtig klar, dass ich bald für zweieinhalb Monate weg sein werde.

Am Tag meines Abfluges war ich ziemlich nervös und hatte große Angst, vor dem, was denn kommen mag. Als ich nach meinem 12-Stunden-Flug mit Zwischenstopp in Johannesburg endlich in Kapstadt ankam und meine Austauschschülerin und ihre Familie dort stehen sah, mit dem süßen Schild, welches meine Gastschwester gebastelt hatte, wurde meine Aufregung noch viel größer. 

Doch als wir dann Zuhause ankamen, fühlte ich mich gleich sehr wohl. Wir haben zu viert dort gelebt, meine Austauschschülerin Mphatso, ihre kleine Schwester Tamanda, ihre Mutter Mamela und ich. Ihr Vater lebt anderswo, jedoch ist er uns sehr oft besuchen gekommen und wir haben oft etwas gemeinsam unternommen.

So wie auch gleich am ersten Tag, am Tag, nachdem ich angekommen war. Wir sind auf einen Markt gefahren, zusammen mit einer anderen Familie, die auch am Austausch beteiligt war. Auf diesem Mark konnte man alles Mögliche zum Essen kaufen und außerdem gab es dort viele traditionelle südafrikanische Souvenirs.

Am Montag ging es dann auch gleich in die Schule, die Deutsche internationale Schule Kapstadt. Als ich morgens aufwachte, war ich ziemlich nervös und es war sehr ungewohnt, dass ich jetzt plötzlich eine Schuluniform tragen musste, allerdings gab es an der deutschen Schule nicht allzu strenge Vorschriften, was diese betraf. Nachdem wir dann über eine Stunde mit dem Bus gefahren sind, kamen wir endlich an der Schule an. Ich habe mich allerdings gleich sehr wohl dort gefühlt, da alle sehr aufgeschlossen und freundlich waren.

Die erste Schulwoche verging fast wie im Flug, doch anfangs hatten Vroni (die andere Austauschschülerin in meiner Klasse) und ich ein paar Probleme, im Englischen mitzukommen und alles zu verstehen. Doch je länger wir dort waren, desto besser wurde es und wir konnten uns mit der Zeit sehr gut mit den andern auf Englisch unterhalten.

Am Wochenende sind wir dann öfters mal Wandern gegangen, mit einer sehr aufgeweckten Wandertruppe, einmal sind wir zu ,,Elephant´s eye‘‘, ein anderes Mal zum ,,Lion´s Head‘‘ hinaufgejoggt und wieder einmal haben wir den Tafelberg erklommen. Ein anderes Mal sind wir mit dieser Gruppe auch zu obdachlosen Kindern gegangen, welchen wir dann Essen und Klamotten gaben, außerdem haben wir den ganzen Tag spielerisch mit den Kindern verbracht, welche richtig süß waren.

Einige Male waren wir auch am Strand, dass Meer dort war sehr schön und einmal, als wir dort waren, erfasste uns eine Welle, wobei wir nicht einmal unsere Badeanzüge angezogen hatten. Aber am Geburtstag meiner Austauschschülerin hatte sie sich gewünscht, einen bestimmten Strand zu besuchen. Den Geburtstag verbrachten wir dort mit ihrer Schwester und ihren Eltern. An diesem Strand konnte man mit Pinguinen schwimmen, was sehr viel Spaß gemacht hat. Diese waren wirklich süß, obwohl ich bis zu dem Zeitpunkt noch fest davon überzeugt war, dass Pinguine doch im Schnee leben.

Auch sind wir dort ein paar Mal zum Schlittschuhlaufen gegangen. Das war ziemlich witzig, da es auf Eis den vielen Menschen misslungen ist, das mit dem Fahren auf die Reihe zu bekommen, und es war wie in einer Disco. Die Schlittschuhhalle lag außerdem in einem sehr großen Gebäude. Dort gab es u.a. auch Casinos und Lasertag. Dort spielte ich zum ersten Mal Lasertag, doch es dauerte leider ziemlich lange, bis ich verstanden hatte, wie genau es eigentlich funktioniert.

Ich hatte natürlich auch einige Freunde in der Schule, weswegen wir ab und zu zum Beispiel mit Anda ausgegangen sind, oder als Jada Geburtstag hatte, hatte sie mich eingeladen mitzukommen. Wir sind dann zum Beispiel zum Essen gegangen. Allerdings sind wir auch manchmal einfach spazieren gegangen mit Freunden oder haben mit einem Bus uns die ganzen Sehenswürdigkeiten dort angeschaut.

Da wir nach der Schule meist etwas warten mussten, bis meine Gastmutter uns abholen kam, sind wir fast jeden Tag in eine Mall gegangen, dort haben wir dann oft etwas gegessen oder sind Shoppen gegangen. Auch in den Ferien, die ich die letzten beiden Wochen dort hatte, sind wir ab und zu in die Mall gegangen und haben uns unter anderem gemeinsam einen Film angeschaut. Allerdings musste ich dort feststellen, dass sie dort kein Popcorn haben, wie man es bei uns so kennt.

In den Ferien hab ich mich dann auch dazu entschlossen, mir Braids machen zu lassen. Das war allerdings ziemlich schmerzhaft und hat mehr als fünf Stunden gedauert. Ich war aber sehr froh, dass meine kleine Gastschwester bei mir war, da ich mich dann etwas ablenken konnte. Als ich dann nachts versucht habe zu schlafen, hatte ich leider ziemlich starke Kopfschmerzen, allerdings hatten diese sich bald gelegt.

Als wir dann einmal in einem Township waren, wo die Menschen in sehr kleinen Blechhütten leben und kaum Platz haben, schauten mich die meisten sehr komisch, da es anscheinend eher sehr selten vorkommt, dass hellhäutige Menschen diese betraten. Das lag wohl hauptsächlich daran, dass die Townships sehr gefährlich waren.

Ein paar Tage später hieß es Packen und dann ging es auch schon zum Flughafen. Dort hab ich dann erst realisiert, dass es jetzt auch schon wieder rum ist und ich mich jetzt von einigen Leuten endgültig verabschiedet hatte. Bevor ich aber ins Flugzeug einstieg hab, ich alle noch einmal ganz doll in den Arm genommen. Als ich dann am Flughafen in Deutschland ankam, da haben mich meine Eltern erst gar nicht erkannt, da ich ja wegen der Braids ziemlich anders aussah, doch dann schon und sie fanden es eine sehr gelungene Überraschung.

Abschließend wollte ich mich noch kurz bei Herrn Hüttinger, Herrn Schmalisch und Herrn Reichenbacher bedanken, ohne die ich wohl kaum dieses tolle Erlebnis gehabt hätte!!

Gladys Uhl, 10a