Können Kühe Herdenmitglieder oder Menschen auf Bildern erkennen? Mit dieser Frage beschäftigte sich Louisa Zajitschek so interessiert, dass sie die Ergebnisse ihrer Forschungen beim Regionalwettbewerb von Jugend forscht in Augsburg präsentieren durfte. Im MAN Museum stellten etwa hundert junge Forscherinnen und Forscher ihre Projekte vor. Beispielsweise wurden selbst angefertigte und erprobte Angelköder aus dem 3D-Drucker vorgeführt, verschiedene Physik-Apps auf ihre Anwendbarkeit überprüft oder auch Stärkefolien aus Kartoffeln hergestellt.

Mit dabei war eben auch von Louisa Zajitschek mit den Ergebnissen ihrer Fragestellung, ob Rinder in der Lage sind, ihnen bekannte Herdenmitglieder und Menschen auf Fotos zu erkennen. Außerdem testete sie, ob Kühe ihre Kälber auf Fotos erkennen, egal ob sie diese regelmäßig sehen oder nach der Geburt von ihnen getrennt worden sind. Bei ihren Tests stellte sie fest, dass Rinder tatsächlich in der Lage sind, bekannte Lebewesen auf Fotos zu erkennen. Dies zeigte sie durch die verschieden starke Reaktion auf Bilder von bekannten und unbekannten Lebewesen.

Die erstaunlichen Ergebnisse beeindruckten auch die externe Jury in Augsburg, weshalb Louisa Zajitschek in der Alterskategorie Schüler experimentieren in der Sparte Biologie den ersten Platz belegte. Somit darf sie weiter zum Landeswettbewerb an die Universität Regensburg.

Aber wie kommt man überhaupt dazu, bei Jugend forscht mitzumachen?Louisa: „Durch Interesse an einem bestimmten Thema und einen Lehrer, der einem bei der Umsetzung hilft.“

Und was macht besonders Spaß an einem Jugend forscht-Projekt?
Louisa: „An meinem Projekt hat mir vor allem die Arbeit mit den Tieren gefallen. Leider musste ich auch recherchieren, aber dabei habe ich auch interessante Sachen über die Sinneswahrnehmung und das Sozialverhalten von Rindern herausgefunden.“

Wie war die Teilnahme am Regionalwettbewerb in Augsburg?
Louisa: „Toll. Es gab nicht wirklich ein Konkurrenzdenken wie bei einem Fußballspiel, sondern man hat sich oft mit den anderen Teilnehmern freundschaftlich unterhalten. Außerdem konnte man sich z.B. auch einen Motor mit einer VR-Brille anschauen, was sehr interessant war.“

Was würdest du anderen raten, die auch eine interessante Idee für ein Forschungsthema haben?
Louisa: „Sich einen Lehrer suchen, der mitmacht und dabei hilft, das Projekt umzusetzen.“

Neben der Vorbereitung auf den Landeswettbewerb gibt es übrigens bereits Überlegungen für die nächsten Themen: Von pH-Wert-Untersuchungen der Biestmilch bis hin zu Schienen für Kälberbeine.

StR Sterner