93 Abiturientinnen und Abiturienten erhielten am ihre Reifezeugnisse

„Unsere Wünsche und Träume“ war das Thema des diesjährigen ökumenischen Gottesdienstes zur Verabschiedung der Abiturienten des Albrecht-Ernst-Gymnasiums. Mit der Überreichung der Reifezeugnisse im Rahmen eines Festaktes im Barocksaal des fürstlichen Schlosses wurden die 93 Absolventen anschließend offiziell aus der Schule entlassen.

Mit der Geschichte vom Traum Salomos, in dem dieser Gott um ein hörendes Herz bittet, begrüßte Stadtpfarrer Ulrich Manz  die Absolventen und ihre Gäste in der St. Jakobskirche. „Gott gebe euch solch ein hörendes Herz, ein waches Gewissen und einen kritischen Verstand“, wünschte er den Absolventen und versicherte ihnen: „Gott ist bei Ihnen, er wird Ihnen helfen, Ihre Wünsche und Träume zu verwirklichen. In der von einem Team der Abiturienten selbst vorbereiteten Feier, die sie auch selbst musikalisch gestalteten, griff Pfarrer Paul Sattler seiner Predigt auch den Traum Salomos auf. „Wir leben in einer Kultur des Wünschens anstatt des Betens und die Geschichte von Salomo zwingt uns zu der Überlegung, was wirklich wichtig ist im Leben.“ Es gehe dann darum, das, was man gehört hat, auch in die Tat umzusetzen. Mit dem Wunsch: „Auf all euren Wegen begleite euch Gottes Segen und er schenke euch ein offenes, weises Herz“, schloss er seine Predigt.

Unter den Klängen des Triumphmarsches aus der Oper Aida von Guiseppe Verdi, gespielt von Günter Simon zogen die Absolventen anschließend in den prunkvollen Festsaal des Schlosses ein. S.D. Fürst Albrecht zu Oettingen-Spielberg begrüßte die Festgäste. Er gratulierte den Abiturienten zur Erlangung der Reifezeugnisse und forderte sie auf: „Seid allen dankbar, die euch dabei geholfen haben. Ihr habt eure Chancen an- und wahrgenommen, behaltet Oettingen immer in guter Erinnerung!“ Musikalisch umrahmte die Feier diesmal ein Orchester, das ausschließlich aus Abiturienten bestand. Mit „Colonel Hathi´s Marsch“ aus dem „Dschungelbuch“ leitete es schwungvoll zur Rede von Schulleiter Günther Schmalisch über. „Alles hat seine Zeit und jetzt ist die Zeit zum Feiern“ und das gelte umso mehr, da alle 93 angetretenen Schülerinnen und Schüler das Abitur bestanden haben, zwei Mal die Idealnote 1,00 erreicht und 90 Prozent eine Eins oder Zwei vor dem Komma haben, stellte der Schulleiter mit Freude fest.
„Das Leben ist wie ein Laufband und die Gegenwart immer nur ein Augenblick, in dem wir das Band kurz mit dem Fuß berühren“, griff er einen Vergleich auf. „Wir hinterlassen dabei einen Abdruck, Spuren.“  Die Gegenwart ist nur ein flüchtiger Moment, deshalb sollte man bedacht und verantwortungsvoll damit umgehen. „In manchen Momenten, so wie diesem jetzt, möchte man vielleicht das Laufband anhalten und mit Faust sagen „Augenblick verweile doch, du bist so schön! Aber nein, ihr dürft nicht aufhören zu lernen, zu streben, Neues zu entdecken, denn Mephistopheles will ja Faust dazu bringen, nicht weiter zu streben, nicht mehr wissen zu wollen, zu verharren und sich letztlich auf dem „Faulbett“ auszuruhen. Freut euch jetzt, aber ruht euch nicht auf eurem Reifezeugnis aus“, appellierte er an die Absolventen, auch, um der immer mehr zu beobachtenden Oberflächlichkeit zu entgehen, Oberflächlichkeit bei der Begegnung mit den Mitmenschen, die Oberflächlichkeit bei der Bildung einer eigenen Meinung, die Oberflächlichkeit beim Fällen von Urteilen. „Die Flut an Meldungen und Informationen, die sekündlich über uns hereinbricht, beschleunigt unsere Schritte, dermaßen, dass uns eben kaum Zeit zum Atmen zu bleiben scheint. Lasst euch nicht treiben, nehmt euch die Zeit. Angesichts der gewaltigen Herausforderungen und Veränderungen die in Zukunft warten, braucht ihr einen klaren Verstand, braucht Mut zur Eigeninitiative, Lust, Neues zu wagen, braucht das Verständnis zur Zusammenarbeit mit anderen, die Freude am ständigen Lernen, an Phantasie und die Bereitschaft, eventuell auch Fehler zu machen. Die üblichen guten Wünsche für die Zukunft richtete der Schulleiter am Schluss seiner Rede diesmal in musikalischer Form an die Abiturienten.

Nach einem weiteren Hit aus dem „Dschungelbuch“, „Probier´s mal mit Gemütlichkeit“, gespielt vom Abiorchester wurden zahlreiche Abiturienten für besondere Leistungen geehrt. Den Preis des fürstlichen Hauses für die besten Abiturleistungen überreichte S.D. Fürst Albrecht an die Abiturientinnen Leonie Hederer und Saskia Kleemann, beide erreichten den bestmöglichen Notendurschnitt von jeweils 1,00, sowie an Pia Mayer, sie erzielte 1,10. Er gratulierte ihnen herzlich zu dieser überragenden Leistung. Für den Elternbeirat gratulierte der Vorsitzende Manfred van Rinsum den Abiturienten und überreichte den Preis des Elternbeirates an Sophia Engelhard, Emma Udaly und Chiara Utz. Alle drei erreichten 1,40Angesichts der ausgezeichneten Ergebnisse stellte er fest, dass „am A-E-G in den vergangenen Jahren ausgezeichnete Arbeit geleistet wurde.“. Persönlich und im Namen der Stadt Oettingen gratulierte die Bürgermeisterin Petra Wagner den Abiturienten zu ihrem großartigen Ergebnis. „Der Weg am Gymnasium ist zu Ende und ein neuer Weg beginnt. Bewahrt euch euren Ehrgeiz, eure Neugier und Begeisterungsfähigkeit. Handelt zu eurem Wohl, aber auch zum Wohl unserer Gesellschaft“, gab sie den Absolventen mit auf den Weg. Für ihr selbstloses vielfältiges Engagement und seinen beispielhaften ehrenamtlichen Einsatz in zahlreichen Musikensembles, in vielen schulischen Gremien sowie für ihr jahrelanges Eintreten bei der Hilfe und Betreuung von asylsuchenden Familien zeichnete sie anschließend Saskia Kleemann mit dem „Bürgermeisterpreis“ aus. Den Preis des Wirtschaftsförderverbandes Donau-Ries e.V übereichte Petra Wagner an Jonas Haußner für seine herausragende Seminararbeit zu ethischen Konsequenzen der Pränataldiagnostik.
Für die Raiffeisen-Volksbank Ries eG gratulierte der Stellvertretende Vorstandsvorsitzende Bernhard Ströbele der Abiturientin Lisa Greß. Sie erhielt den Preis der Bank für ihre hervorragende Seminararbeit im Fach Englisch.
Den Preis des „Fördervereins ehemaliger Schüler und Freunde des A-E-G“ erhielt Lea Schein. Sie beschäftigte sich im Fach Latein mit mittelalterlichen Pilgerreisen.
Für ihre ausgezeichnete Arbeit im Rahmen des W-Seminars in Latein wurde Pauline Reese mit dem Preis der Elisabeth-Saal-Stiftung belohnt und für seine insgesamt überragenden Leistungen im Fach Latein wurde Alexander Schneider mit dem Preis des Altphilologenverbandes geehrt.
Schließlich freute sich Yannik Kindlein über den Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für seine herausragenden Leistungen in Physik.
Nicht nur insgesamt, sondern vor allem auch im Fach Musik waren das Engagement und die Leistungen von Saskia Kleemann überragend. Mit Dank und Freude überreichte ihr Günter Simon deshalb den diesjährigen „Musikpreis“ des A-E-G.

Im Namen der SMV bedankten sich schließlich die Schülersprecher Timm ­­­­Güthle, Leon Dürr und Katharina Hübler bei ihren Vorgängern Saskia Kleemann und Vanessa Weber für deren herausragendes, oft langjähriges Engagement in der SMV und bei weiteren 16 SMV Mitgliedern in den Reihen der Abiturienten.

Nach einer von Saskia Kleenmann virtuos vorgetragenen, mit viel Applaus bedachten Eigenkomposition für Marimbaphon begrüßten die beiden besten Abiturientinnen ihre Gäste.

In ihrer kurzweiligen Rede, in der sie ihre Schulzeit am A-E-G mit einer Märchensammlung verglichen, waren es vor allem auch die verschiedenen Unternehmungen und Fahrten, die die Kapitel füllten. Die Besonderheit des Jahrgangs rühre aber auch daher, da sie es waren, „die die „berühmten Lernlandschaften“ als erstes von Anfang an nutzen durften. „Eigentlich müssten wir schon weltbekannt sein, so oft, wie unsere Gesichter auf sämtlichen Bildern oder in Fernsehsendungen zu sehen waren.

Natürlich zurecht: Unsere Lernlandschaften sind einfach ganz besonders und noch nie  in dieser Art zuvor dagewesen. Sie werden uns immer in schöner Erinnerung bleiben.“ Fahrten ans Theater oder die Uni, die Berlinfahrt und die Abifahrt füllten weitere Kapitel des „Schulmärchens“. Nach der Feststellung, wie bedeutungsvoll doch ein Q-Raum für die Oberstufe sei, bedankten sich die beiden Abiturientinnen, bei allen, die sie in und außerhalb der Schule auf ihrer „märchenhaften“ Reise begleitet haben. Zum Schluss richteten sie sich direkt an ihre Mitabsolventen. „Jeder von uns seine ganz persönlichen Wünsche und Träume hat, die wie Sterne in der Zukunft leuchten. Sie geben uns Halt, wenn wir nicht wissen, wie es weiter geht. Auf uns kommen jetzt wichtige Entscheidungen zu, wie zum Beispiel die Studien- und Berufswahl. Wir wünschen allen Abiturienten, dass sie ihren Weg finden. Dabei ist es wichtig, Träume zu haben, die groß genug sind, dass man sie nicht aus den Augen verliert, während man sie verfolgt.
Anschließend erhielten die Abiturienten unter dem Beifall der Anwesenden dann ihre Reifezeugnisse überreicht. Neben dem Zeugnis bekamen sie die schon traditionelle Schultüte des Elternbeirates, deren Inhalt sie immer an ihre Zeit am A-E-G erinnern wird.

Mit dem Rockklassiker „Don´t Stop Believin´“ der Gruppe Journey  heizte das Abiorchester dem Publikum nochmals richtig ein und bot so einen schwungvollen Abschluss der eindrucksvollen Feier.