Die Schulfamilie feierte eindrucksvollen Pfingsgottesdienst

So, oder so ähnlich könnte es gewesen sein, damals in Jerusalem. Ein strahlend blauer Himmel, eine große Menschenmenge, die gespannt einigen Leuten zuhört, die etwas Besonderes, nachdenklich stimmendes und zugleich Hoffnung machendes zu sagen haben. Sie spürten den Geist Gottes. So könnte es gewesen sein, so wie am letzten Schultag vor den Pfingstferien auf unserem oberen Pausehof. Es war ein strahlend blauer Himmel, etwa 700 junge Menschen und zahlreiche Erwachsene hatten sich versammelt, hörten zu und sagen miteinander, was einige Jugendliche aus den 9. Klassen so eindrucksvoll vorbereitet hatten und es war etwas von dem Geist zu spüren, der Gemeinschaft, ein gutes Miteinander und Hoffnung schafft, der nicht ausgrenzen und verletzen will, sondern Verständnis, Für-Sorge und Vertrauen. „Es gibt keine Rose ohne Dornen“, lautete das Thema des Gottesdienstes, den die Pfarrersband G.U.T.-Drauf, diesmal verstärkt mit Saskia Kleemann am Schlagzeug, passend mit dem Song „Every Rose has its thorne“ eröffnete. Dass so ein Dorn ganz tiefe, schmerzliche, nicht heilen wollende Wunden verursachen kann, darand erinnerten zwei Schülerinnen gleich zu Beginn. Der „Stachel des Todes“ hatte nämlich im August letzten Jahres des blühende Leben ihrer Mitschülerin Julia Golder ausgelöscht. „Wir können nicht verstehen, warum sie gehen musste. Vielleicht, weil Gott sie vor etwas Schlimmen bewahren wollte.Sie gehört dennoch weiter zu uns, wir denken an sie, sie lebt in unseren Herzen weiter“, waren die bewegenden Gedanken ihrer beiden Mitschülerinnen. Dass Julia unvergessen ist, zeigt auch ihr Bild, das seit Beginn des Schuljahres am großen Schulkreuz hängt, gleichsam unter der Dornenkrone Jesu.
Die von den Jugendlichen ausgewählten Texte und Lieder brachten zum Ausdruck, dass wir jeder und jede von uns wie eine Rose etwas ganz Besonderes und Kostbares ist, aber jeder auch verletzen kann und verletzlich ist. Dies griff auch Pfarrer Paul Sattler in seinen Gedanken zum Thema des Gottesdienstes auf. „Es kommt darauf an, wie wir miteinander umgehen. Unsere Worte und Taten können Dornen sein, die andere verletzen. Wenn wir den Geist Gottes in uns wirken lassen, dann können wir dies nicht wollen. Wenn wir den Geist Gottes in und durch uns wirken lassen, gilt das, was wir in dem Lied `Wenn das Brot, das wir teilen..` gesungen haben:

Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht
und das Wort, das wir sprechen, als Lied erklingt,…

Wenn das Leid jedes Armen uns Christus zeigt,
und die Not, die wir lindern, zur Freude wird,…

Wenn die Hand, die wir halten, uns selber hält
und das Kleid, das wir schenken, auch uns bedeckt…

Wenn der Trost, den wir geben, uns weiter trägt,
und der Schmerz, den wir teilen, zur Hoffnung wird,

dann hat Gott unter uns schon sein Haus gebaut,
dann wohnt er schon in unserer Welt…

Wenn uns dies im Miteinander in der Familie, in der Schule, im Miteinander in unserer Welt gelingt, dann sind wir wie eine Rose ohne Dornen, die andere nicht mehr verletzt“, fasst Pfarrer Sattler seine Gedanken zusammen, bevor mit Gebeten, dem Segen und dem gemeinsamen Schlusslied „Aufsteh´n, aufeinander zugeh`n…“ dieser eindrucksvolle Gottesdienst zu Ende ging.