… hieß es zu Beginn des zweiten Halbjahres 2021/ 2022 für viele neue Kolleginnen und Kollegen am Albrecht-Ernst-Gymnasium. Damit sie sich in der Stadt Oettingen schnell zurechtfinden, lud der Personalrat sie zu einer ganz besonderen Stadtführung ein.

Eine Gruppe der „Offenen Hilfen Oettingen“, die sich seit 2018 für ein Stadtführer-Projekt in „einfacher Sprache“ zusammengeschlossen hat, stellte den Pädagoginnen und Pädagogen deren neuen Wirkungsort anhand interessanter Details vor.

Unter der Leitung von Andrea Bernaek, Fachpädagogin für Erwachsenenbildung bei den „Offenen Hilfen der Diakonie Neuendettelsau“ in Oettingen, wurde das Konzept des Stadtführerteams, zu dem acht Menschen mit Beeinträchtigung gehören, „Oettingen – einfach erleben“ entwickelt. Den geprüften Oettinger Stadtführerinnen und Stadtführern geht es dabei nicht um die Vermittlung von langweiligen Zahlen und reinen Fakten, vielmehr möchten sie den Besuchern ihre Lieblingsplätze in der Oettinger Innenstadt anhand von unterhaltsamen Geschichten erlebbar machen und gemeinsam mit ihnen die Stadt erkunden.

Und so nahmen neben der Projektleiterin die geprüften Fachfrauen Silke Kloß, Sabine Söder und der Experte Gerhard Enzelberger die Besuchergruppe mit auf eine zweistündige Tour durch die Residenzstadt. Enzelberger ist den Lehrerinnen und Lehrern bereits bestens bekannt, denn er arbeitet hauptberuflich im Albrecht-Ernst-Gymnasium im Hausmeisterteam mit und wird von Lehrern wie Schülern wegen seiner großen Hilfsbereitschaft und fröhlichen Art sehr geschätzt. Genauso sympathisch und tatkräftig, wie er in der Schule auftritt und mit anpackt, führte er die Gruppe gemeinsam mit seinen Kolleginnen durch die verwinkelten Straßen und den Marktplatz von Oettingen. Auf ihrer Tour präsentieren sie unter anderem das ehemalige Helene-Linde-Heim (jetzt Wohneinheit für Menschen mit Behinderung), das Residenzschloss mit Schlosshof und Brunnen, die evangelische Pfarrkirche St. Jakob und das katholische Gotteshaus St. Sebastian. Die neuen Lehrkräfte erfuhren so einige Anekdoten: z. B. über den Erfinder des Kühlschranks Carl von Linde, die Fürstenfamilie und den alarmgesicherten Taufstein in St. Jakob. Auch von der Volkshochschule, die sich im ehemaligen Gymnasium befindet, sowie vom Schwertlesbrunnen mit der Neptunfigur wurden den Lehrerinnen und Lehrer berichtet.

Am Marktplatz lernten die Lehrerinnen und Lehrer anhand der Fachwerkgiebeln und barocke Fassaden so einiges über die religionspolitische Geschichte Oettingen. Passend zur Sage um die Störche von Oettingen klapperten diese Tiere dabei den Dächern herunter. Die Tour endete mit lehrreichen Informationen über die ehemalige Synagoge und einer herzlichen Verabschiedung. Die Pädagoginnen und Pädagogen, die sich im Anschluss noch ein Eis auf dem Marktplatz gönnten, waren sich einig darüber, dass sie sich hier in der Residenzstadt sicherlich schnell eingewöhnen werden.