Strategische Investitionen der Lessmann Brush Company

Um uns die Entwicklungen, die in einem Unternehmen ablaufen näher zu bringen, wollten unsere Wirtschaft und Recht-Kurse der Q 11 eigentlich die Firma Lessmann selbst besuchen, was dank Corona letztendlich nicht möglich war. Davon haben wir uns aber nicht unter kriegen lassen – wir haben einen Vortrag auf die Beine gestellt, welcher Dank Herr Lessmanns interessanten Informationen mindestens genauso lehrreich und noch dazu äußerst unterhaltsam war.

Gleich zu Beginn schilderte Herr Lessmann den Zuhörern erstmals den Start seiner eigenen Karriere. Angefangen hat alles mit einem klassischen BWL Studium – heute jedoch ist er Geschäftsführer eines großen Unternehmens.

Der nächste wichtige Anhaltspunkt war die Lessmann Brush Company selbst. Diese stellte er direkt anhand eines Fotos vor, auf welchem das Unternehmen aus der Vogelperspektive zu sehen war, vor. Er gab einige seiner mitgebrachten Bürsten durch die Reihen und ging gleich auf deren Verwendung ein. Ein interessanter Aspekt dabei ist die Massenproduktion solcher Bürsten. Das Problem daran sei, dass chinesische Firmen vergleichbare Bürsten in so großen Mengen herstellen, bei welchen weder Lessmann noch weitere Unternehmen zu kostendeckenden Preisen mithalten können. Die Firma Lessmann hat selbst eine dieser Konkurrenz-Bürsten getestet und ist zur Feststellung gekommen, dass deren Beschaffenheit von deutlich minderer Qualität ist. Dies kann bei hohen Drehzahlen für den Anwender sogar gefährlich werden!

Um im Wettbewerb besser mithalten zu können, hat Lessmann jedoch eine Erhöhung der Stückzahlen der Produkte durchgeführt, weil diese – wie Herr Lessmann es erklärte – zu einem höheren Erfolg führt. Die Erhöhung der Produktionsmenge sorgt dafür, dass die Fixkostendegression sich bemerkbar macht, also der Anteil fixer Kosten an jeder produzierten Bürste sinkt.

Um diese Artikel überhaupt herstellen zu können, braucht man aber auch besondere Geräte. Herr Lessmann sprach von der Nutzung einer teuren Spezialmaschine. Es werden aber nicht alle Artikel maschinell produziert. Die letztendliche Qualitätskontrolle geht vom Hersteller aus. Die produzierten Bürsten werden nach der Überprüfung dann in größeren Märkten wie Baumärkten beispielsweise für Handwerker und auch spezialisiert für die Industrie zum Verkauf angeboten.

Da Lessmann ein internationales Unternehmen ist, hat dieses natürlich auch einige Kunden im Ausland. Manche ihrer Produkte werden sogar nur für ausländische Interessenten hergestellt. In Amerika hat Lessmann sogar eine Vertretungsfirma, zudem haben sie auch noch in Solingen, eine Stadt in Nordrhein – Westfalen, eine Firma hinzugekauft (Finanzinvestition). Diese ist genau wie Lessmann ebenfalls für ihren Slogan „The German Brush Company“ und „Products Made in Germany“ bekannt, was der Firma gute Werbung einbringt.

Auch auf Zwischenfragen der Zuhörer hatte Herr Lessmann immer eine gute Antwort parat. So hat Lessmann in etwa die gleiche Zahl an in- wie an ausländischen Kunden.

Was die Investitionen des Unternehmens betrifft, erläuterte Herr Lessmann die verschiedenen Vorhaben seiner Unternehmung. Die größte Investition seien demnach die Mitarbeiter. Für diese Mitarbeiter ist es der Firma sehr wichtig, dass sie in erster Linie Freude an der Arbeit haben, was sich auch in den Zielen & Plänen des Unternehmens niederschlägt. Unter anderem verfolgt Lessmann auch das Ziel einer hohen Qualität ihrer Produkte, Fairness in Anbetracht zur Konkurrenz, Zuverlässigkeit, was die Zusammenarbeit der Kollegen gegenseitig oder mit Kunden angeht, Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit. Ein weiteres Ziel hinsichtlich ihrer auch zukünftigen Mitarbeiter ist es beispielsweise ihnen zu ermöglichen in der Region arbeiten zu können.

Um sich nicht nur auf die negativen Aspekte der Corona-Pandemie zu konzentrieren, hob Herr Lessmann einen Vorteil hervor, der seinem Unternehmen zugunsten kam. Dadurch, dass jegliche Messen ausgefallen sind, hat sich Lessmann nämlich einen großen Kostenaufwand gespart.

Auch auf Pläne zukünftiger Investitionen bzw. Planungen ist Herr Lessmann umfangreich eingegangen. Die Firma Lessmann plant sich zu vergrößern und hat daraufhin auch schon Ausbauüberlegungen unter die Lupe genommen, welche aber aufgrund von Platzmangel problematisch werden könnten, was Herr Lessmann anhand einer Luftbildaufnahme erläuterte. Auch was die Nachhaltigkeit betrifft zeigt sich die Firma Lessmann zielorientiert, da sie auf ihren Ressourcen Schutz sehr acht geben.

Abschließend nahm sich Herr Lessmann noch Zeit, um auf die Fragen der Zuhörer einzugehen, welche er alle sehr anschaulich beantwortete – diesen Entschluss konnte man auch an der Bewertung des Publikums herauslesen. Auch wenn der Vortrag eine wirklich gute Alternative war, würden wir uns natürlich über eine Führung in der Firma Lessmann freuen, um uns zu den gegebenen Informationen noch ein zusätzliches Bild machen zu können.

Juliane Helmle und Nora Reulein.