Die Zwillinge Anna und Anto Anders tauschen unbeabsichtigt ihre Körper. Die Tage, die sie nun im Körper des jeweils anderen verbringen, stecken voller Situationskomik, aberwitzigen Erklärungen, und den zunehmend irritierten Eltern bleibt als Erklärung oft nur die Erklärung: Pubertät. –

Das hört sich nach einer witzigen Geschichte mit ernsten Untertönen an, die sowohl bei Jungen als auch Mädchen gut ankommt. Und genauso war es auch, als die Autorin Gerlis Zillgens für die Schülerinnen und Schüler der sechsten Jahrgangsstufe aus ihrem Jugendroman „Anna und Anto – plötzlich anders“ auf mitreißende Art und Weise vorlas.

Die Fachschaft Deutsch freute sich sehr, dass eine solch erfolgreiche Schriftstellerin – neben Romanen und Kurzgeschichten für Erwachsene schrieb sie bereits für diverse Verlage über 30 Kinder- und Jugendbücher sowie Hörspiele – das A-E-G besuchte und im Kontext des bundesweiten Vorlesetags für die Schülerinnen und Schüler eine Lesung durchführte.

Gelungen ist dies aufgrund des Engagements der Stadtbibliothek Oettingen unter der Leitung von Kerstin Pflanz, die sich wie bereits im letzten Jahr bei dem Förderprogramm des Deutschen Literaturfonds „Neustart Kultur“ für das A-E-G für einen Autorenbesuch beworben hatte. Aus diesem Grund war die Lesung auch kostenlos für die Jugendlichen.

Zillgens, die auch als Schauspielerin arbeitet, fesselte das junge Publikum durch ihre lebendige Darstellung der witzigen Handlung. Neben Fotos und kurzen Videosequenzen, die sie einspielte, waren es vor allem ihre Stimme, ihr schauspielerisches Können und ihre offene Art, die die Zuhörer faszinierten.

Auch im anschließenden Gespräch gab sich die freischaffende Autorin, die in Köln lebt, recht locker und beantworte viele Fragen. Dadurch erfuhren die Schülerinnen und Schüler viel aus dem Leben eines Schriftstellers, so z. B., dass Autoren wegen der Kostenkalkulation bereits vor dem Schreiben mit dem Verlag eine Seitenanzahl festlegen, die sie dann auch genau einhalten müssen. Zudem erklärte die Künstlerin, dass sie beispielsweise von den 12 Euro, die das vorgestellte Buch kostet, nur 70 Cent erhalte. Sie berichtete dem Publikum außerdem, wie schwierig es in der Pandemie für freischaffende Künstler gewesen sei. Doch trotz aller Schwierigkeiten und widrigen Umstände, die morgens manchmal dazu führen, dass sie sich wie 118 Jahre alt fühle, gefalle ihr die Vielfältigkeit ihrer Arbeit: Schreiben in ihrem Büro zuhause, Abhalten von Workshops und Vorstellen ihrer Texte in Schulen und wenn sie dabei auch noch auf so ein interessiertes Publikum stoße wie am A-E-G, liebe sie ihren Beruf.

Am Ende der Veranstaltung standen viele Sechstklässlerinnen und -klässler Schlange, um ein von Gerlis Zillgens signiertes Exemplar des Jugendromans zu erwerben.