Um erst einmal nach Ecuador, ein Land in Südamerika, zu gelangen mussten wir mit dem Auto zum Münchner Flughafen fahren, von dort aus waren es zwei Stunden mit dem Flugzeug nach Madrid. In Madrid mussten wir dann umsteigen, als wir dann endlich nach vier Stunden Wartezeit in das Flugzeug eingestiegen sind, konnten wir uns entspannen. Von Madrid nach Guayaquil (Stadt in Ecuador) sind wir dann ca. zehn Stunden geflogen. Am Flughafen in Guayaquil angekommen, empfing mich meine Tante und mein Onkel herzlich.Am darauffolgenden Tag haben wir Guayaquil besichtigt, wir sind mit einer Seilbahn über den Rio Guayas und die Innenstadt gefahren, von der Seilbahn konnte man Hochhäuser und einen besonderen Friedhof sehen, außerdem konnte man die Vereinigung von zwei Flüssen sehen. Am Wochenende ging es dann von Guayaquil 8 Stunden mit dem Auto durch die Berge nach Loja, welches auf 2000 m Höhe liegt.

Am nächsten Tag musste ich schon in die Schule, wo mich der Direktor der Schule vorgestellt hat und mich freundlich willkommen geheißen hat. Die Schüler dort haben mich schnell in die Klassengemeinschaft mit aufgenommen. Anders als in Deutschland benutzen sie in Ecuador ein anderes Notensystem. Dort ist 10 die beste Note und 0 die schlechteste Note. Außerdem wird dort jede Hausaufgabe kontrolliert und benotet. Der Schultag verläuft sehr ähnlich wie bei uns, mit der Besonderheit, dass man sich jeden Tag auf dem Pausenhof versammelt hat. Woraufhin der Direktor die Schüler begrüßt hat und eine Rede gehalten hat. Am Ende der Versammlung wurde die Hymne abgespielt, danach ging man ins Klassenzimmer und hat um 8:10 mit dem Unterricht angefangen.

In den drei Monaten, in denen ich in Ecuador war, habe ich größtenteils bei Verwandten von meiner Mutter gewohnt, da dort die Privatschule war und ich dort auch zum Torwarttraining gehen konnte. Zu welchem ich von Montag bis Freitag gegangen bin. Dort gab es Torhüter von sechs bis 20 Jahren, die alle gemeinsam trainiert haben. An den Wochenenden bin ich oft zu meinen Großeltern gegangen, die auf dem Land leben. Dort half ich des Öfteren, die Fische der Fischzucht zu füttern und manchmal auch zu fischen. Die Fische wurden dann direkt zubereitet und an die Kunden verkauft. Dort gibt es allerdings nicht nur Fische, sondern auch ca. 50 andere Tiere, darunter Hunde, Katzen, Hühner, Ziegen und Pferde.

Am darauffolgenden Wochenende ging ich mit meinem Freund und meiner Gastfamilie nach Cuenca (ungefähr drei Stunden entfernt), um dort bei seinem BMX-Rennen zuzuschauen. In Cuenca allerdings erfuhren wir, dass das Rennen ausfällt, weil es zu viel geregnet hat und die Piste zu matschig war, um darauf zu fahren. Also gingen wir essen und fuhren enttäuscht wieder nach Hause.

Nach der zweiten Woche in Ecuador hatte ich mich an die Sprache gewöhnt und verstand das meiste vom Spanischen. Da nach den Winterferien die Corona-Fälle dermaßen angestiegen sind, mussten wir in den Online-Unterricht wechseln. Das hinderte die Lehrer jedoch nicht daran, Prüfungen zu schreiben. Zu meiner Überraschung fanden die Prüfungen alle in einer Schulwoche statt, und das in jedem Fach. Das heißt, wir haben an manchen Tagen drei Prüfungen geschrieben. Dort ist es aber so, dass die Prüfungen nur 20% der Gesamtnote ausmachen. Die andern 80% bestehen aus Mitarbeit, kleinen Arbeiten, Hausaufgaben und mündlichen Beiträgen.

Nach den Prüfungen gab es immer eine Woche Ferien. Der Online- Unterricht dauerte drei Wochen, dann konnten wir endlich wieder in den Präsenz-Unterricht wechseln.

Am Wochenende der ersten Februarwoche bin ich dann mit einer Fußballmannschaft, die „los Aguilas“ heißt, mit dem Bus zum 2 Stunden entfernten Catacocha gefahren und durfte dort ein Spiel gegen hochklassige Gegner bestreiten. Wir haben mit drei zu null gewonnen. Auf dem Rückweg machten wir einen kurzen Halt in Catamayo, wo wir zu Abend gegessen haben. Und danach wieder nach Hause gefahren sind.

In Ecuador wird Fasching anders gefeiert als bei uns, dort spielen Kinder und Erwachsene mit Wasser, Wasserbomben, Matsch und auch mit rohen Eiern. Es hat sehr viel Spaß gemacht, trotz der stinkenden Eier auf dem Kopf. Aber man konnte sich ja einfach duschen und dann war der Geruch wieder verschwunden.

Insgesamt waren die drei Monate in Ecuador eine sehr schöne Erfahrung. Ich konnte die Kultur dort kennenlernen, erfahren, wie sie dort leben und vor allem mein Spanisch verbessern.

 

José Antonio