„Steht der Mörder beim Schreiben eines Krimis immer schon fest oder ergibt sich das erst im Laufe des Ausformulierens?“, diese und viele andere Fragen beantwortete der Krimi-Autor, Historiker und Reisejournalist Ralf Nestmeyer kürzlich im Rahmen einer Lesung vor der gesamten neunten Jahrgangsstufe.

Nestmeyer, der seit 1989 für verschiedene Zeitungen und Verlage Reiseführer, Sachbücher und Kriminalromane publiziert, kam auf Initiative des Oberstufenkoordinators Marco Hüttinger ans A-E-G, der Nestmeyer auch in sein Englisch-W-Seminar „Stories of Crime and Detection“ eingeladen hatte, um von seiner Arbeit zu berichten.

Dies tat der 58-jährige Schriftsteller auch vor den Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse, als er erklärte, dass vor dem Niederschreiben eines Kriminalfalls auf jeden Fall die Grundidee, und damit der Mörder und dessen Motiv, feststehe. Details ergäben sich tatsächlich beim Schreiben und Überarbeiten einer Handlung.

Als Schriftsteller und Reisejournalist hat er nicht nur Kriminalromane („Roter Lavendel“, „Die Toten vom Mont Ventoux“, „Späte Rache im Luberon“) geschrieben, die in der Provence angesiedelt sind, sondern auch zahlreiche Reiseführer über Frankreich und Franken, Texte zu Bildbänden sowie mehrere Sachbücher verfasst und konnte so einiges von seinem Beruf berichten.

Aber er erzählte nicht nur über das Schreiben von Romanen und den Traumberuf Reisejournalist, sondern auch über den PEN-Club, dem viele Schriftsteller angehören und der sich für Schutz und Freiheit von Kultur einsetzt.

Obwohl man als Schriftsteller nicht besonders reich werde, weil man an den verkauften Exemplaren höchstens 10 Prozent des Preises verdiene, so der Nürnberger, schätze er seinen Beruf sehr: Gerade die freie Zeiteinteilung und die vielfältigen Möglichkeiten, Geschichten zu erfinden, erachtet er als die großen Vorteile seiner Tätigkeit.

Einen Tipp hatte er für die Schüler mit dabei: Bei einer Schreibblockade liest er seine Texte nochmal von hinten her, um so einen Wiedereinstieg zu finden.