Zwei völlig unterschiedliche Gesichter zeigten die Mannschaften der Abiturienten und der Lehrer beim diesjährigen sportlichen „Zweikampf“. Während im ersten Teil des schon traditionellen Aufeinandertreffens die Pädagogen in drei Sätzen den Absolventen klar ihre Grenzen aufzeigten, schlugen diese im zweiten Teil gnadenlos zurück.
Ob gefühlvoll oder mit brachialer Gewalt, die Spieler der Lehrermannschaft hatte meist das richtige Händchen mit dem Volleyball erfolgreich umzugehen. Im ersten Satz wehrten sich die Schüler zwar noch nach Kräften und mussten sich schließlich nach spannendem Kampf mit 26:24 geschlagen geben, aber in den beiden darauffolgenden Durchgängen, spielten die Lehrer ihre ganze Routine und Schlagkraft aus. Da stand ein in vielen Lehrersportstunden gewachsenes, eingespieltes Team auf dem Hallenboden, das auch ein zwischenzeitlicher klarer Vorsprung der Schüler im dritten Satz nicht aus dem Konzept brachte. Vor allem die unüberwindlichen Blocks und kompromisslosen Schmetterbälle von Mathias Gessner und Markus Stillger brachten das Lehrerteam auf die Siegerstraße. Das Publikum auf der Tribüne und auch die Abimannschaft erkannten die Überlegenheit der Lehrer in fairer Manier an und warteten nun auf den zweiten Teil des Aufeinandertreffens.

Der gestaltete sich nun ganz anders. Wer auf ein spannendes Spiel mit dem runden (einstmals) Leder gehofft hatte, wurde schnell enttäuscht, denn kaum hatte der absolut souverän leitende Schiedsrichter David Fischer bei typischem „Fritz-Walter-Wetter“ (für die echten Fußballkenner!) die Partie angepfiffen, stand es auch schon 1:0 und bevor sich das Lehrerteam von diesem frühen Schock erholt hatte, fielen auch schon die Tore 2 und 3. 3 Tore nach 3 Minuten, eine Hochrechnung auf 90 Minuten ließ Schlimmes erahnen. Angetrieben von Marc Löfflad und Bastian Mebert stieß das Schülerteam die Abwehr der Lehrer von einer Verlegenheit in die andere. Zwar fielen die Tore dann nicht mehr im Minutentakt, aber dennoch stand es nach 10 Minuten bereits 4:0. Die Hochrechnung für das Endergebnis sagte nun nicht mehr ganz so Schlimmes voraus, aber die Prognose war dennoch niederschmetternd. Das verdutzte Publikum fragte sich, ob es wohl an dem an das Trikot der deutschen Nationalelf erinnernde Leibchen liegen konnte, mit dem das Lehrerteam zwar optisch punkten konnte, aber gleichzeitig die enttäuschende Spielweise der ausgeschiedenen Nationalkicker scheinbar an sich haften hatte. Im Gegensatz zu den millionenschweren Beinen der Profiballtreter, zeigten die Pädagogen echten Kampfgeist, gaben nie auf und erspielte sich nun eine Phase eine gewisse Überlegenheit die andeutungsweise sogar Torchancen erahnen ließ. Eine Viertelstunde gönnten die Abiturienten ihren Lehrmeistern so eine gewisse Erholungspause für Seele und Körper, bevor sie in der 25. Minute zum fünften Mal das Runde ins Eckige beförderten. Damit aber ihr Torhunger vor der Pause noch nicht gestillt, denn zwei weitere Einschläge musste das Lehrerteam hinnehmen, bevor der ersehnte Pfiff ertönte und man sich erholen und sammeln konnte.
Die taktischen Überlegungen, sollte es solche in der Pause überhaupt gegeben haben, waren wie zu Beginn des Spiels auch nach Anpfiff der zweiten Spielhälfte sofort durch den achten Treffer der Schüler wieder vollends über den Haufen geworfen, zumal auch noch zwei Minuten später das 9:0 folgte. Jede andere Mannschaft wäre spätestens dann auseinandergefallen, hätte sich gegenseitig Schuldzuweisungen an die Köpfe geworfen oder hätte sich deprimiert in ihr Schicksal ergeben. Nicht so unser Lehrerteam! So, als stünde es noch 0:0 rackerten und kämpften sie, machten sich gegenseitig Mut, feuerten sich an und gaben alles. Löw rannte die rechte Außenbahn unermüdlich rauf und runter, Florian Geß kämpfte im Mittelfeld wie ein Löwe und versuchte immer wieder Löcher in die tatsächlich nicht immer sattelfeste Abwehr der Gegner zu reißen, Michael Gräve rieb sich in als Sturmspitze auf und Kerem Kruis und Marco Hüttinger warfen sich mit allem was sie haben in die Angriffswellen der Abiturienten. Aber alles anerkennenswerte Bemühen half letztlich nichts, es wurde zweistellig. Und schließlich hatte das Schicksal dann doch noch ein Einsehen und belohnte den heroischen Kampf der Recken. Kurz vor Schluss kam mit Alois Mayr die geballte, jahrzehntelange fußballerische Erfahrung auf das Spielfeld. Es war die eine Chance, der eine Moment, die Sekunde, in der er im richtigen Augenblick an der richtige Stelle stehen musste und in der 88. Minute war es soweit, ein Abpraller landete im Strafraum vor seinen Füßen und in unnachahmlicher Manier eines Torjägers schob er den Ball mit seinem starken rechten Fuß aus spitzem, schier unmöglichem Winkel am verdutzten Torwart vorbei ins lange Eck.
Endlich, die Ehre war gerettet und entsprechend feierten die Lehrer den verdienten Treffer wie einen Sieg.

Die Enttäuschung der Abiturienten hielt sich verständlicher Weise in Grenzen und nach dem Schlusspfiff konnten auch alle nach einem insgesamt erzielten Unentschieden in beiden Wettkämpfen mit erhobenen Häuptern den Platz verlassen.