Was ist eigentlich Freiheit? Darf man einen Diktator töten?“ – Das sind hochaktuelle Fragen, die der Auftritt des Theatermachers Ekkehard Voigt vom Theater „Als ob“ den Zehntklässlern und Zehntklässlerinnen aufwarf.  Wieder einmal machte Voigt Station in Oettingen, dieses Mal präsentierte er aber Friedrich Schillers Freiheitsstück „Wilhelm Tell“. Der Schauspieler übernahm bei seiner One-Man-Show alle Rollen selbst, arbeitete mit unterschiedlichen Stimmmodulationen und einem überzeugenden Einsatz von Mimik und Gestik. Die Aula wurde mit Hilfe verschiedener Bühnenrequisiten zur Bühne: Neben einer „Schillerecke“, die aus einem Bild der Schillerstatue in Weimar und einer Kerze bestand, befanden sich in der Bühnenmitte zwei Holzgestelle, die ihm sowohl als Sitzgelegenheiten dienten, aber auch als Boot genutzt werden konnten. Besonders hilfreich für die Zuschauer waren die verschiedensten Kopfbedeckungen, die dem Publikum verdeutlichten, in welche Rolle er gerade schlüpfte. Aus der Sicht des Knaben Walter Tell erzählte Voigt den auf die Haupthandlung gekürzten Stoff und wechselte dabei zwischen moderner Sprache und Originaltext. Dabei bezog Ekkehard Voigt auf seine sehr direkte Art und Weise die Schülerinnen und Schülerwährend des Stücks immer wieder mit ein. Beispielsweise stellte er Fragen oder ließ das Publikum den Rütli-Schwur sprechen. So riss der Aufmerksamkeitsfaden auch bei an klassischer Literatur weniger interessierten Schülern nie ab. Besonders fesselnd war die Szene mit dem berühmten Apfelschuss. Es war eine tolle Inszenierung, die in kürzester Zeit Klarheit in Schillers „Wilhelm Tell“ gebracht und die die zentralen Stellen des Stückes noch einmal verdeutlicht hat. Besonders ergiebig war auch das Nachgespräch über die oben gestellten Fragen.