In diesem Schuljahr war nach der Schulschließung ab dem 13. März alles anders als sonst: Natürlich auch der Deutsch-Unterricht am A-E-G. Aber eine schon lange geplante Ausstellung von Schüler-Produkten in der Oettinger Stadtbibliothek wollten die Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen nicht absagen. So setzen sich die Jugendlichen aller Widrigkeiten zum Trotz intensiv mit verschiedenen Lektüren auseinander. Das lief auch im Rahmen des „Lernens zuhause“ kombiniert mit Videokonferenzen prima, weil die Jugendlichen selbstständig lesen und Arbeitsaufträge bearbeiten konnten. Für die Mädchen und Jungen standen vier Romane zur Wahl, die das Thema Mittelalter aufgriffen. Diese Epoche, mit der sie sich in diesem Schuljahr auch im Geschichtsunterricht beschäftigt hatten, konnte so richtig lebendig für die jungen Leserinnen und Leser werden.

Die vier Jugendbücher wurden alle vom Autor Harald Parriger verfasst. Seine Geschichten beruhen auf historischen Tatsachen, die Geschehnisse im Detail sind erfunden. Im „Schwarzen Mönch“ erzählt Parriger vom 15-jährigen Gerhard Speyer, der einem unheimlichen Mönch zu dem Kinderkreuzzug nach Palästina folgt. Im Mittelpunkt des Romans „Hexe von Zeil“ steht die 19-Jährige Ursula Lamprecht, die 1627 in Bamberg lebt und genauso wie ihr Vater, der Bürgermeister, und ihre Mutter der Hexerei angeklagt wird. Der „Safranmord“ spielt um 1300 in Nürnberg: Lorenz, ein 15-jähriger Junge, kann nicht glauben, dass sein schusseliger und eingebildeter Freund, der Minnesänger Philipp von Marlau, ein Mörder sein soll. Doch nun droht diesem eine schlimme Strafe und Lorenz hat nur wenig Zeit, sich in den mittelalterlichen Gassen Nürnbergs auf die Suche nach dem wahren Mörder zu machen. Die Pest im Jahr 1348 und ihre Folgen werden im Roman „Im Schatten des schwarzen Todes“ thematisiert.

Auf äußerst unterschiedliche Weise setzten sich die Jugendlichen mit den Inhalten der Bücher auseinander: Es wurden Foto-Storys dazu entwickelt, Plakate entworfen oder die Personenkonstellation der jeweiligen Geschichte mit Hilfe eines Personennetzes veranschaulicht. Auch kurze informierende Texte zu verschiedenen Bereichen der Jugendbücher wurden verfasst, z. B. über die Medizin und Gewürze im Mittelalter oder das Reisen in führen Zeiten. Eine kleine Auswahl dieser Produkte wird noch bis Anfang September im Schaufenster der Oettinger Stadtbibliothek präsentiert.

Das Bibliotheksteam Kerstin Pflanz und Karin Leigart freut sich über die tolle Dekoration und hofft, dass dadurch vielleicht noch mehr Schülerinnen und Schüler des Albrecht-Ernst-Gymnasiums Lust auf Lesen bekommen, vor allem auch um am Sommerferien-Leseclub, dem jährlichen Ferienprogramm der Bibliotheken in Bayern, mitzumachen. Für diese Aktion, an der alle Schüler der fünften bis achten Klasse teilnehmen können, wurden extra 250 neue Kinder- und Jugendbücher in der Oettinger Stadtbibliothek angeschafft. Weitere Informationen zu dieser Aktion, bei der man viele tolle Preise gewinnen kann, gibt es auf der homepage der Bibliothek (https://opac.winbiap.net/oettingen/index.aspx) bzw. ab Montag, den 20. Juli, in der Bücherei, wo man sich dann auch gleich für die Aktion anmelden kann.