Zu Beginn der Fastenzeit machen sich viele Menschen Gedanken darüber, worauf sie in den nächsten Wochen verzichten möchten. In diesem Zusammenhang steht das Projekt „Klimafasten“, das das Thema „Nachhaltigkeit“ erlebbar werden lässt. Und es wird wohl in Zukunft (leider) immer wichtiger werden, sich mit nachhaltigem Leben zu beschäftigen.

Die Fachschaften Geschichte und Deutsch des Albrecht-Ernst-Gymnasiums wollten aus diesem Grund, dass sich die Schülerinnen und Schüler der achten Klassen trotz der momentanen Situation mit dem Thema auf eine ansprechende Art und Weise beschäftigen. Der Weg: ein digitaler Workshop von Multivision e.V. mit freundlicher Unterstützung der Europa-Möbel-Stiftung und der Taglieber-Holzbau GmbH, die das online-Seminar finanzierten.

Mit einer Fantasiereise beginnt der Biologe und Moderator Stefan Simonis seinen Workshop „footprint“ für die achten Klassen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellen sich vor, sie sind auf einer langen Reise im Weltall mit einem Raumschiff unterwegs. Eine Hälfte der Astronauten ist für den ersten Teil des Flugs eingefroren, danach soll getauscht werden. Dumm nur, der erste Trupp hat die Vorräte schon ziemlich dezimiert und für den zweiten Teil ist nicht mehr allzu viel übrig. Noch dümmer: die Einfriermaschine ist kaputt und jetzt müssen alle mit den kläglichen Resten zurechtkommen. Was nun? Rationierung, gerechte Verteilung, Überwachung – das sind meist die Vorschläge der Schüler, die sich in Kleingruppen darüber Gedanken machen. Und jetzt wird klar, was ein Raumschiff und die Erde gemeinsam haben. Der Proviant geht zu Ende, die bisherige Verteilung war nicht immer gerecht. Aber, was heißt eigentlich gerecht und wie soll es weiter gehen?

Die Achtklässler lernen in diesem Kontext den ökologischen Fußabdruck kennen und berechnen diesen für die jeweilige Klasse. Schnell wird klar: jede Klasse lebt über ihre Verhältnisse. Über das Abstimmungstool „Mentimeter“ bestimmten die Jugendlichen, was wieviel an Ressourcen verbraucht, und überlegen, wo jeder für sich etwas einsparen kann. Immer wieder liefert Simonis den Schüler dazu auch nötige Infos und Zahlen zu Klimawandel und Co. Anschaulich präsentiert er diesen Input durch Karten und mit Hilfe von Filmen und Statistiken.

In der lebhaften Diskussion zeigt sich, dass sich viele der Jugendlichen mit dem Thema bereits auseinandergesetzt haben und auch eine dezidierte Meinung dazu besitzen. Der Workshop macht aber auch den Jugendlichen, die sich bisher noch nicht mit damit beschäftigt haben, bewusst, dass Klimagerechtigkeit auch etwas mit der eigenen Lebensweise zu tun hat. Ansatzpunkte wie Reduzierung des Fleischkonsums oder des Wasserverbrauchs werden ebenso thematisiert wie Sanierung von schlecht isolierten Wohngebäuden oder das Upcycling von Kleidungsstücken. Sicher wird deswegen nicht jeder Schüler sein Leben umkrempeln, aber vielleicht bestimmte Gewohnheiten überdenken. Genau das jedenfalls ist das Ziel von Stefan Simonis. Und das hat er auf jeden Fall erreicht.

Wer mehr erfahren möchte, kann dies unter www.plattform-footprint.de.